Schulgleiter und Hol's der Teufel in Raná

Schulgleiter SG 38 in Raná


80 Jahre Schulgleiter - Treffen in Rana 2018

Die Freunde in Rana veranstalteten vom 27. bis 30. September 2018 das jährliche Treffen des tschechischen Oldtimerverbandes POTK. Mit dabei waren die beiden Schulgleiter SG 38 OK-A910 und D-NNSG. In Rana sind alle Startarten für den SG möglich: Gummiseilstart am Berg, F-Schlepp, Windenschlepp mit UL- oder Segelflugwinde und auch Autoschlepp (alle mit Kunststoffseil). Leider stand der Wind wie so häufig ausgerechnet an diesem Wochenende nicht günstig auf den Hang, sodaß Gummiseilstarts ausbleiben mussten.

Aber die beiden Schulgleiter SG 38 flogen erstmals gleichzeitig und zeigten was sie können. Mit Ulf am Steuer erreichte die OK-A910 in 1:15 Stunde eine Höhe von 1900m. Die D-NNSG flog zwar auch bis in einer Höhe von 1400m, aufgrund ihrer schlechteren Gleiteigenschaften wegen der höheren Flächenbelastung auch meinerseits jedoch nur 0:25 Stunden. Trotzdem waren dies unwiederbringliche Momente. Und da der SG 38 jetzt 80 Jahre alt wird, wurde zumindest eine Sonderlackierung auf den Schulgleiter-Anhänger aufgebracht.

Foto: Annett Auerswald


Foto: Annett Auerswald




Gummiseilfliegen in Rana 2015/2016

In den beiden Jahren 2015 und 2016 erfreute sich das Gummiseilfliegen in Rana 2015 sowie Gummiseilfliegen in Rana 2016 wieder großer Beliebtheit. Es wurden viele, viele Gumiseilstarts gemacht. Die Fotos aus den Links und unten geben davon einen wunderbaren Einblick.

Foto: Eva Svingrova


Foto: Ludek Souhrada


Herbstliches Hangfliegen in Rana 2015

Auch das jährliche Hangfliegen oder zumindest Herbstfliegen ist ein gern besuchtes Wochenende in Rana. Wenn der Hang einmal nicht steht wie in den letzten Jahren, so erfreute das gute Wetter die Piloten mit etlichen Thermik-Flügen. Eine tolle Zusammenfassung zeigt folgendes Video vom Hangflug-Wochenende in Rana 2015.

Video vom Hangflug-Wochenende in Rana 2015.


80. Gedenktag an Erwin Primawesi

Am 2. September 2012 fand der 80. Jahrestag der Gründung des Fluggeländes in Rana durch Erwin Primawesi statt. Zu dessem Gedenken wurde mit den Flugzeugen und Gleitern SG 38 OK-A910, "Hol's der Teufel" OK-A415, Krajanek OK-8560 und OK-8193 Flüge vom Hang mit Gummiseilstart ausgeführt.

Gestartet wurde sowohl vom B-Hang als auch aus dem Sattel. Die Aufstiege waren beschwerlich, aber alle Beteiligten hatten sichtbar viel Spaß an dieser historisch geprägten Veranstaltung.

Foto: Jirí Leník und Weitere


Foto: Jirí Leník und Weitere


Gummiseilfliegen in Raná 2012

Zum Gummiseilfliegen in Rana vom 28.04.-01.05.2012 waren viele interessierte Teilnehmer angereist, von jung bis alt, und so wurden an zwei Tagen über 122 Gummiseilstarts von den 23 angereisten Piloten ausgeführt. Zusätzlich wurden 84 Windenstarts durchgeführt. Aufgrund einer kleinen Beschädigung des Schulgleiters kamen einige Teilnehmer sogar in den Genuß, auch noch den "Hol's der Teufel" am Gummiseil und an der Winde zu fliegen. Das Flugzeug SG 38 flog insgesamt 2 h 58 min, das Segelflugzeug "Hol's der Teufel" flog insgesamt 3 h 38 min. Und dabei zählt ein Gummiseilstart üblicherweise nur als 1 min Flugzeit.

Im Windenstart hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, den Moment des Fliegens mit dem Schulgleiter ein wenig zu verlängern. Hangflüge waren aufgrund des fehlenden Windes diesmal leider nicht möglich. Nichtsdestotrotz waren alle Teilnehmer begeistert, an diesem mit den Gummiseilstarts ursprünglichen, nur mit Muskelkraft und umweltfreundlich betriebenen Flugsport-Ereignis teilzuhaben. Ich denke, daß sich diese Tradition fortsetzen wird, solange noch etwas Romantik beim Fliegen erhalten bleibt. Viele weitere Fotos dazu sind auf der Seite von Miloš Jenčík zu finden.

© by Miloš Jenčík 2012 | More photos @ airfoto.jencik.net


© by Miloš Jenčík 2012 | More photos @ airfoto.jencik.net


Grunau Baby Treffen 2011

32. Grunau Baby-Treffen 2011 in Rana

Das 32. Grunau Baby-Treffen 2011 fand vom 11.-19.06.2011 in Rana bei Louny/Tschechische Republik statt. Eingeladen waren alle Grunau-Baby IIb, Grunau-Baby 3, DDR-Baby und Krajánek. Weitere Informationen gibt es auch unter http://baby2011.comehere.cz/ und viel zu sehen auf diesem sehenswerten Video zum Treffen.

Das Segelfluggelände in Raná wurde in den 30er Jahren von der deutschen AKAFLIEG der Universität Prag erschlossen und befindet sich in etwa auf halber Strecke zwischen Dresden und Prag. Der Aeroklub Raná betreibt zwei Grasbahnen (04/22 und 11/29) mit ca. 800 Metern an deren östlicher Seite sich ein Hang von ca. 1000 Meter Länge und 200 Meter Höhe (mehrere Vulkankegel) befindet.

Zum 32. Baby-Treffen wurde der "Erwin-Primavesi-Pokal" ausgeschrieben, der an den Segelflugpionier Erwin Primavesi erinnern soll. Erwin Primavesi hatte ab 1932 das Fluggelände am Berg Rana erschlossen und aufgebaut. Am 12.08.1938 flog er mit einem Grunau-Baby II einen Streckenflug über 40 km von Raná (Rannay) nach Hermsdorf im Erzgebirge. Das war bis dahin der weiteste Streckenflug von Rana aus, wobei er gleichzeitig die tschechisch-deutsche Grenze überflog. Über diesen Flug und die damit verbundenen Komplikationen schrieb die Sudetendeutsche Zeitung 1951 folgendes:

Segelflug über die Grüne Grenze - Erinnnerungen eines Segelflieger / Erwin Primavesi
Es ist der 12. August. Wir liegen mit etwa 10 Segelflugzeug im Wettbewerb am Rannayer Berg zwischen Bilin und Laun. Entlang der deutsch-tschechoslowakischen Grenzen sind schon Panzersperren errichtet, die politische Lage ist so gewitterschwül wie das Wetter. Eine Regenfront naht, unsere Flugzeuge sollen zu den Hallen hinuntergeflogen werden und auch ich starte, nur mit Turnhose und Trainingsjacke bekleidet - fliege am Berghang einmal hin und her, ohne Höhe zu verlieren. Dann steige ich mit 1/2 Meter in der Sekunde, sogar mit einem Meter, der Höhenmesser zeigt 300-500 Meter - über mir ist eine Wolke und es ist mir klar, daß ich als einziger Anschluß an sie bekommen habe und ganz unvorbereitet, meinen Höhen- und Streckenflug für die Silber-C, das Leistungsabzeichen der Segelflieger, versuchen kann.
Aber das Uhrwerk des Höhenschreibers, der allein meine erreichte Höhe beweisen kann, ist nicht eingeschaltet worden. Ich schnalle mich los und arbeite mich aus dem engen Rumpf so weit hoch, daß ich mit einer Hand das Türchen zum Barographenkasten erreichen kann.
"Sorgenkind" heißt mein Grunau-Baby. Viele Brüche hat es hinter sich und jetzt fliege ich mit ihm hoch oben zwischen Gewittenvolken, Böen packen uns und Regen und Hagel trommelt auf Tragflächen und Rumpf. Durchnäßt, frierend und ohne Fallschirm versuche ich mit hoher Geschwindigkeit vor das Gewitter zu kommen, bald bin ich 800 m über dem Borschen bei Bilin und fliege über Dux gegen den Erzgebirgskamm, auf den der Wind zuweht. Über der Strobnitz habe ich guten Aufwind. Ich versuche mit einer Höhe von 1200 Metern dem Erzgebirgskamm entlang nach Osten zu fliegen. Ich sehe schon das Mückentürmchen, aber neugebildete Gewitter versperren mir den Weg. Moldau am Erzebirgekamm liegt unter mir - da ist die Grenze, wo das Fischerhaus steht - ich fliege über sächsisches Gebiet und jage der Vorderfront des Gewitters nach, das mich aus Böhmen vertrieben hat. Es gelingt mir nicht mehr und wenige Minuten später lande ich glatt auf einer Wiese bei Hermsdorf in Sachsen.
Polizei und Gendarm geleiten mich patschnaß zum Bürgermeister. Aus Dresden kommt die Weisung "Festhalten, Spionageverdacht!" Der Hermsdorfer Bürgermeister lacht, verpaßt mir einen heißen Grog und nimmt mich mit in seine Wohnung in "Haft". Nach Rannay zu telefonieren, erweist sich zunächst als unmöglich. Über deutsche und tschechische Zollbeamte gelingt schließlich die Verständigung meiner Kameraden. Ich bekomme ein Bad, trockene Kleidung und Essen und bin an diesem Abend der glücklichste Mensch.
Am nächsten Morgen kommen Beamte aus Dresden und hören lächelnd meinen Bericht an. Dann höre ich plötzlich ein bekanntes Geräusch, es ist der "Skoda" der Akaflieger Prag mit vier Mann Besatzung und Transportwagen. Sie kamen ohne Pässe oder Grenzausweise, die Zollbeamten hatten gesagt: "Bis 12 Uhr müßt ihr wieder zurück sein!". Wir beeilen uns mit dem Verladen des Flugzeugs, nehmen herzlichen Abschied von Hermsdorf und kurz vor 12 Uhr senken sich an der Staatsgrenze bei Moldau die Schlagbäume wieder hinter uns. Ich werde zum Chef der tschechischen Finanzer geführt, erzähle alles und zeige den mir Lorbeerkranz, den mir meine Kameraden für den weitesten Flug, der bisher von Ranay aus, durchgeführt worden ist, mitgebracht hatten. Man schlägt mir wohlwollend auf die Schulter, beglückwünscht mich und läßt uns ziehen. Und das im 13. August 1938, als sich die politischen Spannungen Ihrem Höhepunkt näherten.


Sieger des "1. Erwin-Primavesi-Pokal 2011" wurde Jirí Leník, der am 17.06.2011 mit der Zlin Z-24 Krajánek OK-8560 eben diesen Flug von Raná nach Hermsdorf nachvollzog und dort landete. Diesmal ganz ohne Komplikationen.

Aber auch Schulgleiter SG-38 und Hol's der Teufel waren gern genutzte Flugzeuge bei diesem Treffen und standen für alle Piloten frei zur Verfügung.


© by Libor Kolman 2011 | More photos and videos @ kolman.info
Schulgleiter Video zum Baby-Treffen
© by Libor Kolman 2011 | More photos and videos @ kolman.info


© by Miloš Jenčík 2011 | More photos @ airfoto.jencik.net


© by Miloš Jenčík 2011 | More photos @ airfoto.jencik.net


Urkunde Gummiseil-A

Saisonanfang und Gummiseilstartwochenende zu Ostern 2010 in Raná

Zum Saisonbeginn 2010 fand in Rana ein ganz besonderer Höhepunkt statt. Die angereisten Piloten konnten mit dem offenen Schulgleiter durch Flüge am Gummiseil ein Segelflugabzeichen "A" erwerben. Angeleitet durch Jirí Leník und Josef Mezerka wurden am Sonnabend und Sonntag insgesamt 57 Gummiseilstart ausgeführt, sodaß alle Interessenten Gelegenheit hatten, diese seltene Startart auszuführen und die geforderten 5 Übungsstarts zu absolvieren. Nach einer Einweisung in der Ebene des Flugplatzes konnten dann weitere Flüge am A-Hang gemacht werden, wo die Flüge per Gummiseilstart recht beachtliche Weiten erreichten. Auch die etwas schwereren Piloten konnten endlich "richtig Fliegen". Die Begeisterung war bei allen groß.

Urkunde Gummiseil-A Am Montag wurden dann in feierlicher Stimmung die erworbenen "A"-Abzeichen nebst Urkunden verliehen. Auch ich erhielt ein tschechisches Zeugnis für diese erfolgreiche Übung des Gummiseil-Kurses. Ein herzliches Dankeschön dafür.

Gleichzeitig drehte der Wind dann auf den Hang und frischte auf, sodaß auch noch per Windenstart direkt am Ranaer Hang geflogen werden konnte. So wurden mehrere längere Flüge mit dem Schulgleiter und dem Hol's der Teufel erreicht.

Auch für mich eine Premiere: Obwohl ich schon so viele Jahre mit dem Schulgleiter fliege, habe ich erstmals aus eigener Kraft mit dem offenen Schulgleiter eine Höhengewinn von 100m erreicht, alles ohne Instrumente, nur mit dem Wind um die Nase und dem Hang in greifbarer Entfernung. So muß es vor vielen Jahren gewesen sein ...


Foto: Jirí Leník


Foto: Jirí Leník


SG 38 zum herbstlichen Hangfliegen 2009 in Rana

Wie jedes Jahr wird von den tschechischen Fliegerfreunden im Herbst zum Hangfliegen nach Rana eingeladen. Diesmal wurden wir von wunderbarem spätsommerlichen Wetter erwartet, welches viele schöne Flüge mit Krajánek, Lunak und Sohaj ermöglichte. Aber auch über 30 Flüge mit dem "Hol's der Teufel" sowie dem Schulgleiter "Erwin II" zeigten das ungebrochene Interesse an diesen historischen Maschinen. Unter anderem wurde F-Schlepp mit einem Trike und dem Schulgleiter ausgeführt.

Leider war der Wind zum Hangfliegen für die Segelflugzeuge nicht ganz ausreichend, sodaß der Berg diesmal mehr den Gleitschirmfliegern gehörte.

Foto: Alexander Görnitz


Foto: Alexander Görnitz

Und natürlich auch den Modellfliegern. Hier in Rana durften mein Sohn und ich Gottfried Balga und seine herzliche Art kennenlernen. Mit ihm flogen wir Modell am Hang in Rana und probierten mit einem Großmodell auch den Start an der Drachenwinde. Danke Gottfried.

Foto: Jirí Leník


Foto: Jirí Leník