Schulgleiter SG 38, Z-23, Honza, Rubik R16 in der DDR

Schugleiter in der DDR 1950 - 1990

Hersteller und Importe

Mit der Zulassung von Modell- und Segelflug in der DDR am 30.03.1950 waren auch die Schulgleiter wieder im Einsatz und wurden in den nächsten 17 Jahren in der Anfängerschulung eingesetzt. Die letzten Exemplare wurden 1967 aus dem Luftfahrtregister der DDR gelöscht und meistens vernichtet.
Interessant ist, daß zu den in der DDR gebauten Schulgleitern SG-38 auch einige wenige Exemplare der Typen Zlin Z-23 Honza und Rubik R-16 Lepke aus Importen getestet und genutzt wurden. Folgende Typen wurden gebaut oder eingeführt [1] [2] [3]

• Schulgleiter SG-38 vom VEB NAGEMA Schmiedeberg (68 Stück)
• Schulgleiter SG-38 vom VEB Lokomotiv- und Waggonbau Gotha (329 Stück)
• Schulgleiter SG-38 aus alten Kriegsbeständen
• Zlin Z-23 Honza (2 Stück aus CSSR importiert)
• Rubik R-16 Lepke (1 Stück aus Ungarn (Leipziger Messe) importiert)

Die ersten Schulgleiter SG 38 vom VEB NAGEMA Schmiedeberg wurden zuerst mit einer bogenförmigen Kufe ausgestattet. Diese verursachte ein unangenehmen Schaukeln, sodaß diese Form des SG 38 auch "Wackel-SG" genannt und später auf die normale Kufe umgerüstet wurde.

Schulgleiter der FDJ, gestaltet von © Arvo Vercamer 2013

Zugelassen wurden die Schulgleiter zuerst bei der FDJ (Freie Deutsche Jugend) und später nach deren Gründung am 07.08.1952 bei der GST (Gesellschaft für Sport und Technik) oder vereinzelt auch beim ASV (Armeesportverein).

Nach meinen Informationen erhielten die Schulgleiter auch in der DDR allerdings nie die offizielle Kennung der Segelflugzeuge in Form von DM-XXXX oder DDR-XXXX, sondern trugen stets ihre Kennnummer am Seitenleitwerk oder auf dem Spannturm.

Offenbar gab es hier ebenfalls eine Abgrenzung als Gleitflugzeug, wie es in den Bauvorschriften für Segelflugzeuge von 1939 üblich war und auch heute in der Sparte UL-Gleitflugzeug wieder möglich ist.

Selbstbau

Schulgleiter wurden in den Fliegergruppen auch selbst gebaut. Dazu wurden ca. 26 Exemplare bei den Fliegergruppen und Fliegerschulen

• Fliegerschule Schönhagen
• Ingenieurschule für Flugzeugbau Dresden
• Potsdam
• Karl-Marx-Stadt
• Gera
• Schwerin
• Leipzig
• Magdeburg
• Gotha

zwischen 1950 bis 1989 hergestellt, zum Teil auch in Form der technischen Ausbildung von Werkstattpersonal. Zusätzlich wurde einige alte Schulgleiter aus den Jahren 1939 - 1945 restauriert und erneut zugelassen. [1] [2] [3]

Listen-Übersicht [2] [3]

Literaturverzeichnis

[1] "Flugzeuge der DDR" - Detlef Billig, Manfred Meyer - Berlin 2002 - ISBN 3-613-02197-6

[2] "DDR-Zivilluftfahrtregister 1953 - 1990" - Detlef Grass, Manfred Meyer - 1990 - ISBN

[3] "Segelflugzeugbau in der DDR" - Frank-Dieter Lemke - 2018 - ISBN 978-3-95966-303-8